Tausche Rad gegen Auto - aber nur kurz, bitte!


Eine neue Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes) machten wir nach Tines 2 ½ -wöchigem Monticello-Krankenhausaufenthalt, indem wir ein Auto mieteten. Wir freuten uns naiverweise auf den nett aussehenden, online abgebildeten Kia Rio. Da jedoch auch ein „vergleichbares“ Auto vom Verleiher an den Kunden ausgegeben werden kann, wurden wir mit einem Nissan Cube geschockt. Boa, was für ein hässliches Entlein! Dafür fuhr er sich nicht übel und verbrauchte kaum Sprit und der Innenraum war ok. Die Amerikaner jammern über die hohen Spritpreise, die uns Deutsche aber nur neidisch machen können: Eine Gallone (das sind 3,78 L), kosten derzeit umgerechnet € 2,62 - und das bei teurem Dollarstand. Ergibt € 0,69 pro L, noch Fragen?! Gut, ein Pickup mit 5 L Maschine schluckt nunmal 20 L auf 100 km…



Wie auch immer, für uns eröffneten sich nun ganz neue Sightseeing-Dimensionen. Am ersten Tag schauten wir uns den Mesa Verde Nationalpark an. Hier haben amerikanische Ureinwohner Siedlungen in die Felsen gebaut, beeindruckend! 




Bei der Überlegung, wo wir wohl unser Zelt aufschlagen wollen, befand sich der Platz unserer Wahl noch ca. 40 Mi entfernt. Tine machte sich schon Sorgen, ob wir diese weite Strecke noch schaffen. Nach einer Erinnerung, dass sich im Auto unsere Durchschnittsgeschwindigkeit locker von 10 auf 50 Mi pro Stunde erhöhen kann, beruhigte sie sich wieder. Also ab in die Rocky Mountains von Colorado, in denen Feuer wüteten. Im Gegensatz zur Situation in Deutschland in diesem Sommer kam im Westen der USA kaum ein Tropfen vom Himmel. Im Bundesstaat Utah wurde daher sogar Targetshooting – also Ballern auf Scheiben, Klorollen, Dosen oder sonstwas – verboten, da davon immer wieder Feuer ausgelöst werden. Auf Zeltplätzen durften keine Lagerfeuer entfacht werden. Ein Feuer gehört für den Amerikaner definitiv zum Campen dazu und deshalb sind sicher Tränen geflossen. Auch wir mussten daher auf S´mores verzichten (holten dies aber später nach). Trotz der Möglichkeit viel Strecke per Auto wett zu machen, fanden wir dieses Transportmittel im Vergleich zum Rad langweilig. Es fängt damit an, von der Welt außerhalb des Autos getrennt zu sein: Das Sichtfeld ist ein Furz im Vergleich zum Rad, keine Temperaturschwankungen, kein Wind, keine Gerüche. Es geht weiter mit der Geschwindigkeit, die Größe einer Wüste oder der Berge lässt sich kaum empfinden. Und wirklich schätzen lassen sich die sonst selbst erstrampelten Ausblicke erst recht nicht. Nö, nicht so unser Ding zur Zeit.

Auf unserem Programm standen neben den Rockies der Black Canyon of the Gunnisson NP, Arches NP und Canyonlands NP. Nach den vielen Canyons der letzten Monate waren wir dann doch positiv überrascht vom Black Canyon, der sich (wie der Name bereits sagt) mal in einer anderen Farbe präsentiert – (fast) schwarz. Der Arches NP war der Kracher, anders lässt es sich nicht ausdrücken. Hier haben wir gleich zwei Tage verbracht und uns von der Landschaft bezaubern lassen. Canyonlands war auch schön und auch der Abschluss unserer Autorunde. 

Kommentare

  1. hi ihr beiden,
    haben keine email adresse gefunden...........
    wir sind immer noch auf dem great divide, und gerade am henry lake, also einen tagesritt von euch entfernt. wir werden morgen 13.8.2012 weiterfahren ueber lima, wise river auf schotter bis butte. falls ihr auch nach butte fahrt, waere ein treffen dort moeglich. wir rechnen am 18.8/19.8 dort einzutreffen.
    lg hannelies

    annelies@loslo.net

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