Adiós México

Nach 3 Monaten in Mexiko ist es morgen soweit: Wir werden über die Grenze nach Guatemala fahren. Leider nicht ganz so wie geplant, sondern mit dem Bus.

Wir sind mit den Rädern zur Zeit etwas vom Pech verfolgt. Schon auf dem Weg hier nach Palenque brachen an Matze's Hintterrad an einem Tag 2 Speichen. Am nächsten Tag noch einmal zwei. Da war uns klar, dass das so nicht weitergehen kann. Nachdem die Speichen gewechselt waren hielten wir den Daumen raus, da es noch einige km bis Palenque, unserem Ziel für diesen Tag, waren. Zum Glück hielt beim ersten Versuch ein Pick-up an, der uns mitnahm und direkt vor dem Radgeschäft in Palenque absetzte. Dort die Diagnose des Mechanikers: Speichen viel zu locker. Scheinbar haben die sich über die fast 9.000 km ziemlich ausgelutscht, und irgendwann halten sie einfach nicht mehr. Er hat uns also zumindest an dem einen Hinterrad alle Speichen wieder fein festgezogen.

Nachdem die Vorräte im Supermarkt aufgefüllt waren, ging es wieder raus aus der Stadt in Richtung der berühmten Maya-Ruinen. Ganz in der Nähe haben wir unser Zelt aufgeschlagen, und wurden in der Nacht von den Brüllaffen geweckt, die wirklich einen unvorstellbaren und merkwürdigen Lärm machen. Am Morgen konnten wir dann sogar einige von ihnen faul in den Bäumen hocken sehen. Ja, so viel Brüllen macht müde.

Dann ging es zu den Ruinen, die mitten im Dschungel liegen und im Gegensatz zu allen, die wir bisher gesehen haben, zum Teil noch ganz schön eingewachsen sind. Ein tolles Setting, und wir genossen es, einfach auf den großen Pyramiden und Ruinen im Schatten zu sitzen oder durch die Gemäuer zu streifen.

Nach einer weiteren Nacht im Zelt fuhren wir am nächsten Nachmittag wieder nach Palenque rein, um dort noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Wir fanden ein nettes Hotel mit schöner schattiger Dachterasse, auf der man es in den Hängematten gut aushalten konnte.

Die Fahrt in Richtung Grenze am nächsten Tag war zuerst etwas anstrengend, wegen dem zu überwindenden Berg und vor allem wegen der Kieslaster, die hier in Hunderten hin- und herbrausten. Irgendwann wurde es ruhig und richtig schön. Wir trauten unseren Augen kaum, als sich ein Affenweibchen mit Baby auf dem Rücken direkt vor uns durch die Bäume von einer auf die andere Straßenseite hangelte. Ein Männchen saß noch auf der anderen Seite und fing bald ordentlich an zu brüllen. Und noch ein weiterer Affe war dabei. Nachdem wir uns sicher waren, dass die ganze Unruhe wohl mit uns zu tun haben könnte, sind wir weitergefahren. Das war ein tolles Erlebnis!

Recht früh kamen wir an dem Tag schon in einem netten Hotel mit schöner Terasse an, auf welcher wir dann den Nachmittag genossen haben.

Am nächsten Tag ging es früh los, um der Hitze etwas vorauszufahren. Leider wurden wir nach 1,5 Stunden wieder von einem Speichenbruch aufgehalten. Inklusive Hinterrad aus- und wieder einbauen dauert so eine Speichenwechsel-Aktion ca. 1,5 Std. Dabei wurde unsere letzte Ersatzspeiche eingebaut. Nach einer weiteren Stunde haben wir im Schatten eine Pause gemacht, um ein paar Nutella-Tortillas zu essen. Plötzlich machte es neben uns "kling", und die nächste Speiche war hin. Tja, das war's dann wohl erstmal. Ohne neue Speichen kommen wir nirgendwo mehr hin.

Also wieder den Daumen raus. Dises Mal dauerte es wesentlich länger, und wir stoppten irgendwann einen Collectivo (Minibus), der uns mit zurück nach Palenque nahm. Räder und Taschen wurden relativ abenteuerlich auf dem Dach verstaut.

Wir also wieder zurück ins Hotel mit Dachterasse, da wir wussten, dass es dort Internet gibt und wir es ein paar Tage auf der Terasse aushalten könnten. Von hier haben wir alles organisiert, und bekommen von unserem Radhersteller Simplon sogar kostenlos Speichen zu Matthias Eltern geschickt. Leider kann man diese Speichen hier gar nicht bekommen. Zusammen mit noch ein paar anderen Dingen werden die Speichen dann nach Belize geschickt, wo wir in ein paar Tagen sein werden. Hier in Mexiko würde so ein Brief wahrscheinlich nicht ankommen...

Ich werde mich also noch ein bisschen daran gewöhnen müssen, dass unser ganzer Kram auf irgendwelchen Minibussen transportiert wird. Ich hatte schon schlechte Nächte vor Sorge... Naja, es wird schon irgendwie klappen, und wir werden berichten, wie es weitergeht und wann wir endlich wieder radeln können.


Kommentare

  1. hallo ihr beiden,
    bin gerade auf eure reise gestossen. wir hatten in costa rica gerade auch den ersten speichenbruch und hoffen dass es dabei bleibt. gute fahrt nach belize...

    lg annelies und hannes

    www.loslo.net

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