Battle born!

Puh, so viel ist geschehen. Besonders toll jedoch ist, dass unsere Erwartungen an unsere Zeit in den USA bereits übertroffen wurden! Die südwestlichen Wüstenlandschaften haben es uns angetan, und der Grand Canyon ist an Weite und „Grandeur“ wohl kaum zu überbieten. Exklusive Plätze für unser Zelt konnten wir ohne Probleme in Wüsten und neuerdings auch wieder Wäldern finden. Dabei bitte Wüste nicht mit Sahara gleichsetzen: Hier gibt es Sträucher, Joshua Trees usw. Das Zelten hat uns gefehlt in Mittelamerika. So langsam aber sicher sind wir wieder fit, denn nach dem Faulenzen und Tauchen auf Utila und nach Tines Atemproblemen um den Joshua Tree National Park war nicht viel los mit uns. Die trockene Luft hier und die Höhe (wir befinden uns auf 2100 m) fordern deutlich mehr Wassereinlauf und Lippenbalsam. Die Sonne meint es auch sehr gut mit uns und die obligatorische Biker-Bräune schmückt unsere Körper.


 


Unsere Statistik wartet seit kurz vor Las Vegas mit einer neuen Zahl auf: 10.000 km sind wir bereits gefahren. 





Weiter auf dem Weg nach Las Vegas bekommen wir einen unerwarteten Fahrspaß auf einem ausgetrockneten See. Dann hoffen wir auf „vielleicht eine Tankstelle“ in dem kleinen Ort von der Karte, bei der wir Wasser auffüllen wollen. Statt dessen erheben sich plötzlich fette Casinos aus der Wüste, beim näherkommen können wir eine Fatamorgana ausschließen und machen nach 4 Tagen ohne Dusche unseren ersten spontanen Casinobesuch um 11:30. Macht nichts, trotz möglicher Geruchsbelästigung der anderen Gäste und Radlerkleidung fallen wir nicht weiter ungewöhnlich auf: Die seltsamsten Gestalten wanken hier besoffen herum, ebenso die aus Film und Fernsehen bekannten Seniorinnen in Blümchenmantel, grauer Handtasche, Hut, Gehhilfe und Coktail, die als Pflichtbesetzung in keinem Casino fehlen dürfen. Aber: Das Casino ist gar nicht das Objekt unserer Begierde, nein: Es ist der zumindest bis 1997 höchste Rollercoaster der Welt. Und vom Glück befallen ergattern wir die erste Sitzreihe der ersten Bahn am Tag – man startet erst um 12:30, vermutlich wegen den Trunkenbolden. Also ich stehe ja auf sowas, aber das Ding ist echt grenzwertig (und genau deshalb fett!). Tine schnappte nur noch nach Luft, und beim Aussteigen waren unsere Knie weich wie Butter nach Stunden in der Wüstensonne. Die nächsten anstehenden Passagiere fragten sich wahrscheinlich beim Anblick der ramponierten Truppe unserer Fahrt ob sie ihr Geld nicht lieber verspielt hätten… Meine Empfehlung, falls Ihr mal in Primm, ca. 30 Mi südlich von Las Vegas vorbeikommt: Ab in den Desperado! 

In Las Vegas lassen wir uns die Einfahrt auf den Strip nicht nehmen, was übrigens per Rad eine Wahnsinnstat ist. Crazy America ist hier angesagt, was sicher keinem neu ist. Aber kennt Ihr auch schon das „Restaurant“ „Fatburger“ oder „Heart Attack“. Ja, der Name ist Programm, denn tatsächlich haben bereits Personen einen Herzinfarkt im „Heart Attack“ erlitten. Blödheit darf gestraft werden. In Las Vegas kommen wir bei Brenon und Shawnie unter, mit denen wir uns super verstehen und einen ganz besonderen Aufenthalt von ihnen beschert bekommen. Die beiden schenken uns Tickets für die Blueman Group, noch ein tolles Erlebnis. Auch mein Plan, in den USA auf einen Schießstand zu gehen, wird von ihnen vereitelt! Denn Robert und Nikki, Freunde von Brenon und Shawnie, nehmen uns alle mit zum Ballern in der Wüste. Dazu kamen noch zwei Bekannte, so dass es an Waffenauswahl nicht mangelte: Pistolen, Shotgun, Sturmgewehre, … Also ein echt amerikanisches kulturelles Ereignis! By the way: "Battle born" ist das Motto des Bundesstaats Nevada.


Mittlerweile haben wir den Grand Canyon besucht und sind heute im Zion National Park angekommen. Fotos und den Bericht über die Zeit ab Las Vegas gibts die Tage.

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